Weisse Sandstrände, spitze Berge, kontrastreiche Farben und eine Grossfamilie von Orcas. Norwegen zieht uns vom ersten Tag an in einen Bann und alles wirkt ein wenig wie Magie.
Lofoten
Wir fahren direkt von der Schwedisch-Norwegischen Grenze zu den Lofoten und saugen die warmen Sonnenstrahlen und die wunderschöne Aussicht in uns auf. Als wir so den Fjorden langfahren sind wir einfach nur sprachlos.
Unsere erste Nacht verbringen wir auf einem Campingplatz direkt am Meer in Flakstad. Ziemlich fertig von der langen Fahrt beschliessen wir früh schlafen zu gehen. Als wir dann um ca. 22 Uhr nach draussen schauen, die Sonne immer noch scheint und wir die einzigen Schlafwilligen zu sein scheinen, beschliessen wir den gekühlten Prosecco mit an den Strand zu nehmen und dieses Naturspektakel von Mitternachtssonne zu geniessen.
Ein Ort namens Å ist schon von Beginn an angeschrieben und wir statten dem kleinen Dorf einen Besuch ab. Leider begrüsst uns nicht nur dieses 100 Einwohner Dorf, sondern auch Wind und Regen von allen Seiten.
Wir sind zwar nicht die grössten Wandervögel, doch die Natur ist einfach so atemberaubend schön, dass wir beschliessen eine dieser Wanderungen zu machen. Nach einigen schweisstreibenden Höhenmetern erreichen wir die Spitze und dürfen diese wunderschöne Aussicht geniessen. Da wir jedoch beide nicht ganz schwindelfrei in solchen Höhen sind, fühlt es sich gut an wieder zurück bei Ragi zu sein.
Vesteralen
Auf einer kleineren Autofähre sagen wir den Lofoten auf Wiedersehen und machen uns auf zur Insel der Wale. Auch dort treffen wir auf kleine Fischerdörfchen und weisse Sandstrände.
Auf der Suche nach einem Stellplatz finden wir an einem kleinen Strand einen wunderschönen Platz, der jedoch schon ziemlich belebt zu sein scheint. Wir werden herzlich von Christina begrüsst, die eine der fünfzig EinwohnerInnen dieses kleinen Ortes zu sein scheint. Sie sagt uns, dass dieser Platz hier allen offen stände und wir solange bleiben können wie wir möchten. Vor einem Jahr ist ein spanisches Pärchen mit ihrem Van angekommen und die sind seither nicht mehr gegangen. Wir gehen zwar nicht davon aus gleich ein Jahr zu bleiben, doch wir machen es uns dort gemütlich.
Am nächsten Morgen lernen wir Diego und Josephine kennen, die eigentlich in Oslo wohnen, zur Zeit aber in den Ferien sind mit ihrem VW Bus. Eigentlich wollen sie gerade abreisen, doch wir kommen ins Gespräch und sie beschliessen noch etwas zu bleiben. An diesem Tag lernen wir dann auch das berüchtigte spanische Pärchen Simon und Veronica kennen. Wir kochen zusammen und trinken unglaublich teures Bier.
Ein paar Tage später werden wir von Michael zu einem Fischerausflug eingeladen, der sich als wahrer Glückstreffer erweisen sollte. Beim Blick auf das offene Meer fallen uns diese vielen Möwen auf, die immer denselben Radius zu haben scheinen. Dann steigt plötzlich eine schwarze Flosse aus dem Meer empor und wir wissen: Zum allerersten Mal sehen wir Wale. Und dann sind es auch noch Orcas. Die Glücksgefühle die uns überkommen, spüren wir von den Zehenspitzen bis in den Himmel hinauf.
Während unserer Zeit in Gisloy machen wir Ausflüge, unter anderem nach Nyksund, ein kleines Künstlerdorf, das uns sofort verzaubert. Es gibt bunte Hütten und kleine Kunstausstellungen.
Anstatt ein ganzes Jahr bleiben wir zwar nur eine Woche, doch diese geniessen wir in vollen Zügen. Wir feiern, haben tolle Gespräche und es entstehen neue Freundschaften. Gisloy und die Vesteralen werden wir auf alle Fälle nicht so schnell vergessen.